November 4

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Alle Jahre wieder… – Tradition Weihnachtsmarkt

By Frank

November 4, 2023


Vor den beiden großen Festen des Christentums – Ostern und Weihnachten – gab es jeweils eine 40-tägige Fastenzeit. Die vor Ostern kennen die meisten – und zunehmend fasten auch Nicht-Gläubige in dieser Zeit. Die Fastenzeit vor Weihnachten ist jedoch meist in Vergessenheit geraten, wenngleich diese historisch ebenso bedeutsam war.



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Fastenzeit

Die Fastenzeit begann nach Martini, also nach dem 11. November. Zählt man die Tage bis Weihnachten (25. Dezember) – abgesehen von den Sonntagen, die keine Fastentage waren – so kommt man auf vierzig Fastentage, genau wie vor Ostern. Diese Vorbereitungszeit vor Weihnachten wird auch die Philippus-Fastenzeit genannt, benannt nach dem Apostel Philippus.

Der Brauch, sich noch einmal mit der „Martinigans“ etwas Deftiges, Fettes zu gönnen, aber auch die Tatsache, dass der Fasching am 11.11. beginnt und ausgelassen gefeiert wird, ist eine Parallele zur Osterfastenzeit, die sich bis heute gehalten hat. Der Martinstag fiel gleichzeitig auf das Ende des bäuerlichen Wirtschaftsjahres. An diesem Tag sollten alle Lebensmittel, die nicht für eine Fastenzeit taugen – wie z.B. Fleisch, Eier und Milchprodukte – verzehrt werden. Traditionell wurde am Martinstag also reichlich gegessen.

Ebenso weist der Brauch, am Heiligen Abend nur etwas Einfaches auf den Tisch zu bringen und die Gans erst am nächsten Tag zu servieren, darauf hin, dass der 24.Dezember ursprünglich einmal der letzte Fastentag war.

Merke: Lebkuchen, Plätzchen und Co. erst ab Weihnachten: Früher galt die Zeit vor dem Fest Christi Geburt ebenso wie die Zeit vor Ostern als strenge Fastenzeit.


Dunkelste Zeit

Nun, es ist wohl die dunkelste Zeit des Jahres, die uns jetzt bevorsteht: die Advents- und Weihnachtszeit! Immerhin bedeutet das aber auch, dass die Straßen nun wieder geschmückt und erleuchtet werden. In der Vorweihnachtszeit, meist von Ende November bis Heiligabend, wird an vielen Orten ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Die Namensgebung ist regional unterschiedlich und so wird dieser z.B. Christkindlesmarkt, Christkindlmarkt, Nikolausmarkt, Adventsmarkt oder Glühweinmarkt genannt.


Glühweinmarkt mit offenem Feuer im Vordergrund

Glühweinmarkt

Geschichte der Weihnachtsmärkte

Die ersten Weihnachtsmärkte im deutschsprachigen Raum finden bereits vor mehr als 600 Jahren Erwähnung. Allerdings haben die Märkte im Mittelalter wenig mit unseren heutigen Vergnügungsveranstaltungen zu tun. Auf den Mittelalterlichen Märkten konnten sich Stadtbewohner eher für den anstehenden Winter mit Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen eindecken.

Markttage hatten früher einen ganz anderen Stellenwert als heute. Früher war ein Markt etwas Besonderes! Das Marktrecht wurde von einem Marktherren (König, Fürsten, Bischöfe…) verliehen und ging einher mit besonderen Privilegien, etwa einem besonderen Schutz unter dem der Ort des Marktes aber auch seine Besucher standen.

Der Markt ist etwas genuin Städtisches. Während die Landbevölkerung sich selbst ernähren konnte, waren die Stadtbewohner auf die Versorgung durch die Bewohner es Umlandes angewiesen. Sie erwarben auf den Märkten das, was sie zum täglichen Leben benötigten, aber selbst nicht herstellen konnten. Daher gingen Marktrecht und Stadtrecht im Mittelalter eng zusammen.


Vom Versorgungsmarkt zum stimmungsvollen Vergnügen

Der Übergang vom Versorgungsmarkt zum stimmungsvollen Vergnügen beginnt im 17. und 18. Jahrhundert. In dieser Zeit vollzieht sich ein Wandel des Weihnachtsfestes vom religiösen hin zu einem bürgerlichen Familienfest. Geselliges Beisammensein und Geschenke für die Kinder gewinnen an Bedeutung für die Mittel- und Oberschicht. Auf den vorweihnachtlichen Märkten sind vermehrt Speisen und Getränke im Angebot, aber auch Spielzeug. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch,  .


Gesellschaftlicher Wandel im 19.Jahrhundert

Mit dem gesellschaftlichen Wandel durch die Industrialisierung ändern sich im 19. Jahrhundert auch viele Weihnachtsmärkte. Mit dem Aufkommen der Kaufhäuser ab 1920 verschwinden viele Waren von den Märkten, da sie von den Warenhäusern günstiger und in größerer Auswahl zu haben sind. Historisch anmutende Stände, mit Rindenmulch ausgelegter Boden und traditionelles Kunsthandwerk liegen dann im Trend.

Allein in Bayern gibt es mittlerweile über 370 Weihnachtsmärkte, mehr als in jedem anderen Bundesland. Große Städte haben oftmals mehrere Märkte, kleine Ortschaften oder Höfe halten Weihnachtsmärkte ab, oft aber nur für einen oder wenige Tage. Es gibt eine Auswahl unterschiedlicher Weihnachtsmärkte, die wir Ihnen hier kurz vorstellen wollen:

  • Traditionelle Weihnachtsmärkte
  • Mittelalterliche Weihnachtsmärkte
  • Nostalgische Weihnachtmärkte
  • Romantische Weihnachtsmärkte



Unglaublich


Kuchlbauer's Turmweihnacht

Alle Jahre wieder verwandelt sich ganz Abensberg im Advent in ein wahres Weihnachtsmärchen. Mit einem weihnachtlichen Lichterglanz von über 300000 LED Lichtern hat der Weihnachtsmarkt an dem festlich beleuchteten Hundertwasserturm und dem KunstHausAbensberg der Brauerei Kuchlbauer in den letzten Jahren einen ganz besonderen Flair und Charakter entwickelt.

Der Kuchlbauer Turm ist ein Architekturprojekt nach Friedensreich Hundertwasser. Mit seinen 35 Metern Höhe ist er ein Leuchtturm des bayerischen Bieres, sowie eine Hommage an Bayern und seine Kultur. Angenehme runde Formen, tanzende Fenster, unebene Böden und organische Linien, Zwiebeltürme und Baummieter – das sind die typischen Elemente von Hundertwassers menschengerechterem Bauen im Einklang mit der Natur. Das macht ihn weltweit einzigartig.

Hundertwasserturm Weihnachtsmarkt

Hundertwasserturm Weihnachtsmarkt Abensberg


Was gibt's Prickelndes zu sehen?


Traditionelle Weihnachtsmärkte

Die Freude dampfender Glühwein, dem Duft von gebrannten Mandeln, unterschiedlicher Speisen und liebevoll gestaltetem Kunsthandwerk sind in der Regel allen gemein. Und vielerorts wird der Weihnachtsmann zu sehen sein, der Geschenke an die Kinder verteilt.


Mittelalterliche Weihnachtsmärkte

Weihnachtsmarkt am Wittelsbacher Platz mit Reiterstatue

Weihnachtsmarkt am Wittelsbacher Platz

Hier begeben Sie sich ein fröhliches Spektakel im Schein von Fackeln, Öllampen und züngelnden Feuerkörben, oft eine knusprige Sau am Spieß, Mundschenke köcheln Honigbier, Musikanten spielen mit Laute, Drehleier und Dudelsack… - quasi eine faszinierende Reise in das bunte, aufregende Mittelalter.


Romantische Weihnachtsmärkte

Märkte, wie sich viele wieder wünschen … beschaulich … romantisch… verwunschen. Das lässt sich unter anderem mit dem magischen Charme vor prächtigen Barock- Renaissance- oder Patrizierbauten und in kleinen historischen Altstadtkulissen erreichen. Geeignet sind auch Märkte mit Bergkulisse, bezaubernden Krippenspielen, verschiedenen, traditionellen Handwerkern wie Schmiede, Blech- und Ofenarbeiten, Gemütlichkeit und heimeliger Idylle, die an die Weihnachtszeit von anno dazumal erinnern. Tipp: Bergweihnacht in Türkenfeld bei Fürstenfeldbruck

Romantische Weihnachtsmarkt Rothenburg mit Weihnachtsbaum

Romantische Weihnachtsmarkt Rothenburg

Es gibt unheimlich viele kreative Weihnachtsmärkte – oder Märkte, die in der Adventszeit stattfinden. Vom schwul-lesbischen Weihnachtsmarkt, wie dem Pink Christmas in München bis zum erotischen Weihnachtsmarkt Santa Pauli in Hamburg reicht das Angebot. Am Tegernsee kann man sogar ein Weihnachtsmarkt-Hopping mit dem Schiff unternehmen und so drei Weihnachtsmärkte rund um den See besuchen.

About the author

Es ist wertvoller einen Ort im Detail zu erleben, als viele kleine Eindrücke eines unbegreifbaren Ganzen.

Genius Loci - den Geist eines Ortes für sich zu entdecken, einzufangen und zu erleben. Wahrnehmen - verstehen - genießen!

Als diplomierter Wirtschaftsingenieur mit zusätzlichem MBA-Studium an renommierter Universität in England (EMBA, EQUIS und AACSB akkreditiert) habe ich mehr als 30 Jahre auf C-Level (Vorstand Marketing und Vertrieb weltweit) für andere oft überraschende Wege zum Erfolg aufgezeigt.

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