November 11

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München und Biergarten – das gehört unmittelbar zusammen

By Frank

November 11, 2023


Was in Paris und Wien das Café, in England der Pub und in China das Teehaus, sind in Bayern die Biergärten. Hier trifft man sich zum Weißwurstfrühstück, zur Brotzeit, zum ausgedehnten Brunch oder einfach nur zum Biertrinken, lässt die Seele baumeln und nimmt eine Auszeit vom Alltag.

Doch nicht jeder Biergarten in Bayern erfüllt die Merkmale, die einen typisch bayerischen Biergarten auszeichnen. Dazu gehören auf jeden Fall alte Kastanien, die im Sommer für notwendigen Schatten sorgen, abgesessene Holzstühle oder noch besser uralte Holzbänke und Kiesboden Betonplatten.



Biergärten gibt es seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Genauer gesagt wurde laut Wikipedia am 4. Januar 1812 das Reskript (Rechtsquelle zu Rechtsfragen im Einzelfall) von König Maximilian I. veröffentlicht, dass die Bierkeller im Isarkreis rund um München Ausschank betreiben, jedoch keine Speisen außer Brot servieren durften.

Laut der Plattform „Biergartenfreunde“ gibt es in Deutschland mehr als 2913 Biergärten, das ist zumindest dort gelistet. Eine genaue Zahl gibt es wohl nicht. Fakt ist, die Stadt mit den meisten Biergärten ist und bleibt München. München und Biergarten – das bleibt untrennbar zusammen.

Auch der größte Biergarten in Deutschland liegt in München (Hirschgarten) und bietet Platz für mehr als 8000 Gäste.



AHA, Cool...


Dekret von König Maximilian I. – Originaltext!

„Den hiesigen Bierbrauern gestattet seyn solle, auf ihren eigenen Märzenkellern in den Monaten Juni, Juli, August und September selbst gebrautes Merzenbier in Minuto zu verschleißen, und ihre Gäste dortselbst mit Bier und Brod zu bedienen. Das Abreichen von Speisen und anderen Getränken bleibt ihnen ausdrücklich verboten.“ (4. Januar 1812)

Aber der Reihe nach:

  • Was macht den Besuch eines traditionellen Biergartens in München so besonders
  • Warum werden hier Bierkeller genannt
  • Was regelt das Dekret von König Maximilian I.
  • Warum brauchte ein (traditioneller) Biergarten Kies und Kastanien?


Märzenkeller

Rein rechnerisch entstanden vor mehr als 200 Jahren in München die ersten Biergärten. Zu der damaligen Zeit wurde Bier nur in den Wintermonaten gebraut. Denn: Jeden Sommer brachen in der dicht bebauten, holzigen Münchener Innenstadt verheerende Brände aus, die beim Anfeuern der Siedekessel in den Brauereien entstanden waren.

Zorn der Bürger hin oder her, ein Dekret musste her, das den Brauern in der Zeit zwischen dem Tag des heiligen Michael und dem des heiligen Georg das Bierbrauen verbot. Mit anderen Worten: am 23. April wurden den Bauern die Kessel versiegelt und erst am 29. September wieder geöffnet. Ein Sommer ohne Bier? Nicht mit den Bayern. Bier auf Vorrat. Das war die (theoretische) Lösung.

Wie sah die Lösung konkret aus? Zum einen wurde ein untergäriges Bier und deshalb länger haltbares „Märzenbier“ mit mehr Alkohol gebraut (vor der Sommerpause). Aber auch das muss gekühlt werden, damit es nicht verdirbt. Also wurden zum anderen sog. „Märzenkeller“ neben den Brauereien in die Erde gegraben. Problem: Schon bald stieß man auf den, gerade in München, hohen Grundwasserspiegel.

Es galt die geringe Tiefe durch Sonnenschutz von oben auszugleichen. Kies und Kastanien war die überzeugende Antwort. Die Kastanien beschatteten die Kellerdecken und halfen die darunter liegenden Keller zu kühlen. Weil die „Gemeine Rosskastanie“ schnell wächst, durch ihre großen, breiten Blätter viel Schatten spendet und außergewöhnlich flach wurzelt, blieben die Gewölbekeller vom Wurzelwerk unbeschadet. Und wurden optimal vor Sonneneinstrahlung geschützt.

Stangeneis zur Bierkühlung von Bierfässern

Stangeneis zur Bierkühlung

Zur Kühlung des Biers im Keller wurde dieses auf Stangeneis gelegt – so nennt man die bis zu 270kg schweren Eisblöcke, welche im Winter aus zugefrorenen Flüssen und Weihern in besagten großen Blöcken ausgesägt wurde. Dort lagert das Holz­fass­bier unter Stang­en­eis­blöcken. Das Schmelzwasser und die Luft­feucht­ig­keit in der Kammer tragen maß­geblich zur Dichtig­keit der Holz­fässer bei. Im Holzfass-Stüberl im Pschorr am Viktualienmarkt kann man heute noch die Fassbier-Kühlung mit Stangeneis-Kühlung aus nächster Nähe anschauen.


Josef Pschorr – der Vater des Münchner Hell

Josef Pschorr (1170 – 1841) lernte in München das Brauhandwerk bei Simon Hacker. Mit 23 Jahren heiratete er Maria-Theresia, die Tochter seines Ausbilders und übernahm das Hackerbräu. Pschorr war fleißig, sehr geschäftstüchtig, aber auch geizig. Um Holz zu sparen, durften seine Angestellten das Grünmalz (gekeimte Getreidekörner) nur halbgedarrt und nicht wie sonst durchgeröstet in den Bottich geben. Durch das neue Brauverfahren bekam das Bier eine goldene Farbe und verlor den Rauchgeschmack. Das Münchner Hell war geboren.

Das süffige Bier schmeckte und verkaufte sich gut. Um es auch in den Sommermonaten kühl zu halten, hatte Pschorr eine geradezu revolutionäre Idee: Er baute am westlichen Isarhochufer einen gewaltigen Lagerkeller, die sogenannte Bierfestung. In einem 12 Meter tiefen Keller lagerten die Fässer, über ihnen befanden sich mit Eis gefüllte Kammern, darüber weitere Lagerräume. Den noch freistehenden Platz ließ Pschorr mit Kastanien bepflanzen. Sie hielten die Keller kühl und die Münchner hatten ihren Biergarten… - dort, wo heute das Europäische Patentamt zu finden ist, stand einst der größte Bierkeller der Stadt, die sogenannte „Bierfestung“.

Aus diesem Grund tragen viele Biergärten das Wort „Keller“ in ihrem Namen – z.B. Hofbräukeller, Löwenbräu Keller, Augustinerkeller, …


Biergartenkultur - das salomonische Urteil von König Max I

Der salomonischen Entscheidung (= sehr weise urteilen) von König Max I. verdanken wir den Umstand, dass man in den bayerischen Biergärten seine Speisen immer noch selbst mitbringen darf.

Falls ein Wirt das Mitbringen von Speisen verweigert, dann handelt es sich nicht um einen Biergarten, sondern einen „Gastgarten“ oder eine sogenannte „Freischankfläche“. Was steckt dahinter, was ist der Hintergrund für diese Sonderregelung?

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Bierkeller dann nicht mehr nur zum Lagern des Biers genutzt, sondern auch zum Ausschank. Dazu stellten die Brauer einfache Bänke und Tische unter den Bäumen auf. Die Plätze waren bald ein beliebtes Ausflugsziel, sehr zum Verdruss der Wirte, die sich vor allem in München massiv über die Konkurrenz beschwerten.

Gaststätten hatten zur damaligen Zeit keine Gärten und somit blieben im Sommer die Gäste aus. König Maximilian I. musste den Streit zwischen Brauereien mit ihrem „Werksverkauf“ und Wirten schlichten. 1812 wurde deshalb eine Verordnung erlassen, die den Brauereien den Ausschank weiterhin erlaubte, jedoch den Verkauf von Speisen und anderen Getränken im Biergarten untersagte.

Trotzdem machen es viele Wirtshäuser, die stolz auf ihre kleinen „Biergarten“ sind und diese auch so nennen wollen. Hier die kleine salomonische Lösung: Wenn am Tisch bedient wird, dürfen keine Speisen mitgebracht werden. Ein Erkennungszeichen dieser Bereiche sind oft Tischdecken, die im Selbstbedienungsbereich grundsätzlich fehlen. Die großen Biergärten, wie z.B. der Hofbräukeller haben beides.

Die bayerische Staatsregierung spricht dem traditionellen Biergarten in der Biergartenverordnung eine wichtige soziale Funktion zu. Biergärten seien beliebter Treffpunkt breiter Geschichten der Gesellschaft und ermöglichen soziale Unterschiede zu überwinden.


Vier ungeschriebene Gesetze beim Biergartenbesuch


Große Getränke:

Wer in den Biergarten geht, sollte auf jeden Fall Durst mitbringen. In der Regel werden hier nur große Getränke ausgeschenkt. Unter 0,5 Liter geht meistens nichts.


Dazusetzen erwünscht:

Der Sinn eines Biergartens ist es, gemeinsam Zeit zu verbringen, Geselligkeit lautet hier das Stichwort. Anders als in vielen Restaurants, in denen man mit dem Partner oder der Familie alleine sein möchte, ist Dazusetzen ausdrücklich erwünscht. Lassen Sie es also zu und lernen Sie neue Leute kennen, mit denen sich vielleicht tolle Gespräche entwickeln.


Das Zuprosten:

Als unfreundlich gelten alle, die nur beim ersten Schluck dem Nachbarn zuprosten. Als Faustregel gilt: „Pro getrunkener Maß“ ungefähr zehnmal anstoßen. Und immer daran denken, dem Gegenüber in die Augen zu schauen…


Essen selber mitbringen:

Was einst eine Einschränkung war, wurde zum vielleicht zum entscheidenden Vorteil, nicht auf das Angebot der Wirte angewiesen zu sein. Daheim das Beste in den Brotzeitkorb packen zu können z.B. selbstgemachten „Obazden“ (zerdrückter Camembert mit Frischkäse) oder einen „Wurstsalat“ aus Regensburgern mit viel roten Zwiebeln.


Biergarten-Wissen für den „Schlaumeier“…


„Biergerechtsame“ 

  • Harlachinger Einkehr (früher Restauration Harlaching:  Ursprünglich war die „Harlachinger Einkehr“ ein Gutshof, errichtet im Auftrag von Königlichen Hofbankier Freiherr Baron Josef von Hirsch mit Ausschankrecht einer Brauerei (daher der Namenszusatz Biergerechtsame).
  • Als Biergerechtsame wurden im 19. Jahrhundert die Wirtschaften bezeichnet, in denen die Brauerei ihr Bier selbst ausschenkte. Zu dieser Zeit war der Biergarten ein beliebter Treffpunkt der Pilger zum gegenüberliegenden Kircherl St. Anna.
  • „Bratwurstglöckl“ am Dom:  Die Geschichte des Bratwurstglöckerls beginnt schon im 18. Jahrhundert, wo seit 1796 das Haus Frauenplatz Nr. 9 eine „Reale Gerechtsame“ im Grundbuch zu finden ist, was nichts anderes heißt, als dass dort Bier ausgeschenkt werden durfte. Die Wirtschaft direkt neben der Frauenkirche hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem „Bratwurst-Glöcklein“ in Nürnberg, das direkt an die Moritzkapelle der Sebalduskirche angebaut war.
  • Da man sich damals noch nicht jeden Namen im Deutschen Patentamt hat markenrechtlich schützen lassen und die Wirte untereinander vielleicht noch ein bisschen netter waren, hatte der Wirt des „Bratwurstglöckls“ in Nürnberg keinerlei Einwände, dass in München ein anderer Wirt ebenfalls ein „Bratwurst-Glöckl“ eröffnete.
  • Der Wirt Simon Bäumler, Wirt des „Bratwurstglöckls“ war für Münchner kein Unbekannter: 1888 eröffnete er im damals neu erbauten Luitpoldblock das bis heute bestehende „Café Luitpold“…


Eine Maß Bier braucht Kraft!

Überschätzen Sie nicht Ihre Kraft – ein gefüllter Maßkrug wiegt immerhin gut zwei Kilo. Deswegen sollte man ihn zum Tragen lieber nicht am Henkel greifen, sondern ruhig durch den Henkel an den Krug fassen.

Mit den Worten des Kabarettisten und Bayernerklärers Harry G: „Dem Krug gibt man freundlich die Hand und sagt: „Frischer Kollege, ich grüße Dich!“ 😊



Unglaublich


88-jährige Münchnerin arbeitet noch immer im Biergarten

Mit 88 Jahren denkt Inge Kaufmann noch lange nicht ans Aufhören. Die Seniorin arbeitet in der Schwaige Fürstenried und will dort bleiben bis sie 100 ist. Seit zehn Jahren gehört Inge zur Schwaige, doch in der Gastronomie ist sie schon seit 74 Jahren. Seit 1961 ist sie in München. Wie der Bayer bekanntlich sagt, in der schönsten Stadt der Welt - die Seniorin und schmunzelt.

Die "Fürstenrieder Schwaige" sei etwas ganz Besonderes, schwärmt sie. „Ich habe ganz wunderbare Kollegen, und die Gäste sind unglaublich nett und liebenswürdig. So etwas habe ich nicht überall erlebt.“ Die Stammgäste kennt sie alle mit Namen. 

Hektik? Bitte gerne! „Ich liebe Action, ich brauche Hektik“, lacht das Bald-Geburtstagskind. Der Hit im Biergarten seien übrigens die Spareribs. „Die macht unser Koch ganz besonders gut, und dafür kommen die Leute sogar bis aus der Stadt zu uns“, sagt die 87-Jährige und zeigt mit ihrer Formulierung ganz nebenbei, dass man sich eben nicht als „Stadt“ sieht. (Quelle: Merkur, 20.08.2023, Mathias Bieber)


Höchster Biergarten Deutschlands (2952 m) - Zugspitze

Höchster Biergarten auf der Zugspitze

Biergarten auf der Zugspitze

Einen Platz mit atemberaubender Aussicht ergattert man in dieser Location garantiert: In 2.952 Meter Höhe liegt Deutschlands höchster Biergarten – nur zehn Meter entfernt vom Gipfel der Zugspitze. Nach der Gletscherwanderung bis zum Gipfel sind eine Maß und eine deftige Mahlzeit mit Blick auf das schöne Alpenpanorama eine angemessene Belohnung. Die Speisen reichen von bayerischen Spezialitäten bis hin zu internationaler Küche – und auch Naschkatzen werden hier fündig. Den Biergarten erreicht man auch per Seilbahn.



Was gibt's Prickelndes zu sehen?


Münchens schönste Bierkeller und Biergarten


Biergarten am Ammersee in Abenddämmerung

Biergarten am Ammersee

Augustiner Bierkeller

Einer der ältesten, schönsten und traditionsreichsten Biergärten in München ist der Augustiner Bierkeller in der Arnulf-Straße Nähe des Hauptbahnhofs. Es ist ein Ort, wo man auftanken und richtig entspannen kann. Zum Beispiel unter einer der mehr als 100 Kastanien. Bei einer frisch vom Holzfass gezapften Maß Augustiner Edelstoff. Erstmals erwähnt wurde der heute 5.000 Plätze umfassende Biergarten übrigens schon im Münchner Stadtplan von 1812.

Von den Keller-Biergärten mit Märzenkeller in München sind nur noch der Augustiner Keller der Paulaner am Nockherberg, sowie der Hofbräu Keller erhalten. Die Keller vom Bürger Bräu-Keller und Franziskaner bilden heute die Tiefgaragen der Motorama- und Franziskanerhof-Komplexe.

Im Augustiner-Keller genießen Sie das ganze Jahr über frisch vom Holzfass gezapften Edelstoff. Das Bier aus dem Holzfass ist wegen seines geringeren Kohlensäuregehaltes süffiger. Es läuft nur langsam und nur mit dem Druck seines eigenen Gewichts frisch und kühl aus dem Fass. Das macht auch die besondere Milde aus, die Bierkenner am Holzfassbier so schätzen.

Der Ausschank aus dem Holzfass trägt maßgeblich zur bayerisch-traditionellen Atmosphäre im Augustiner-Keller bei. Vor allem im Biergarten, wo die Holzfässer für alle Gäste sichtbar auf den sogenannten Gantern angezapft werden und jedes neue Fass mit dem alten Ritual des Glockenläutens gefeiert wird.


Bräustüberl Weihenstephan

Der Biergarten des Weihenstephaner Bräustüberls befindet sich auf dem Weihenstephaner Berg und bietet einen schönen Ausblick auf die Stadt Freising und die Weihenstephaner Umgebung. Highlights im Weihenstephaner Biergarten sind natürlich die leckeren Bierspezialitäten aus der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan wie sie inzwischen heißt.

Hier kennt man sich aus mit dem Bierbrauen, da sich in der Nähe auch die Hochschule für Brauwissenschaft der Technischen Universität München befindet.

Hier in Weihenstephan ist die Wiege der Braukunst in Bayern, wo der heilige Korbinian im Jahr 725 mit 12 Gefährten das Benediktinerkloster Weihenstephan gründete. Vermutlich wurde seitdem in Weihenstephan Hopfen und Malz zu Bier verbraut, aber als offizieller Beginn der Weihenstephaner Klosterbrauerei wird das Jahr 1040 genannt. In diesem Jahr erteilte die Stadt Freising dem Kloster Weihenstephan unter der Leitung von Abt Arnold das Brau- und Schankrecht.


Königlicher Hirschgarten – wo die Hirsche röhren…

Der Hirschgarten kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Im Sommer 1780 ließ Kurfürsten Carl Theodor auf dem Areal einen abgezäunten „Tiergarten" anlegen und ihn mit gut hundert Dam- und Edelhirschen besetzen. Schon wenige Jahre später wurde er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und entwickelte sich zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Münchner.

Im Schatten zahlloser Kastanien und Sonnenschirme findet ihr Münchens größten Biergarten: Rund 8000 Gäste haben im Biergarten im Königlichen Hirschgarten Platz. In ganz Bayern gibt es keinen Biergarten, der mehr Sitzplätze vorweisen kann.

Ein Highlight für die kleinen und großen Parkbesucher bietet das zwei Hektar große Gehege mit Damwild und Muffelwild.


Waldwirtschaft Großhesselohe – Jazzklänge im Isartal

Schild Waldwirtschaft Grosshesselohe Biergarten

Biergarten Waldwirtschaft Grosshesselohe

So stellt sich der Bayer das Paradies vor. Ein hausgemachter Obazda, heiße Schmankerl vom Grill, resche Brez’n und dazu a kühle Maß vom herrlichen Spaten Bier. Herzlich Willkommen in einem traditionellen Biergarten. Inmitten uralter Kastanien, im Halbschatten genießen Sie das, was uns Bayern weltberühmt gemacht hat. Wahre Gemütlichkeit.

Ausflugscharakter hat die legendäre Waldwirtschaft in Großhesselohe. Die aus München, Prag und Warschau stammenden Jazzbands treten seit einer gefühlten Ewigkeit hier auf. Eine Ewigkeit ist auch der bis heute unerreichte Bierausschank-Rekord her: Am Pfingstsonntag 1900 wurden zur 100 – Jahr-Feier des Tanz-Pavillons sagenhafte 123 Hektoliter verkauft.

Die Ausschanktradition reicht sogar bis ins 15. Jahrhundert zurück.


Kugleralm – vom Radler zur Radlermaß

Der gleichnamige Betreiber der Kugleralm, ein renommiertes Ausflugsziel in Oberhaching nahe Grünwald/München, hatte erkannt, dass sich Radfahren zum Volkssport entwickeln würde. Daher ließ er sich kurzerhand einen Radweg zu seiner Alm anlegen und seine Vorahnung wurde bestätigt. Mit dem Ansturm von 13.000 Radfahrern, die ihn eines Tages überfielen, hatte er allerdings nicht gerechnet.

Mit dem Lagerbestand an Bier konnte er die vielen durstigen Kehlen nicht befriedigen und so streckte er kurzerhand mit einer, sagen wir nahezu revolutionären Idee, das Bier mit seinem (Über-) Vorrat an Zitronenlimonade. Stolz verkündete er, dass er dieses neuartige Mixgetränk eigens für seine Rad fahrenden Gäste kreiert hatte, damit diese nicht zu stark alkoholisiert wieder nach Hause fahren mussten.

Der Rest ist Geschichte…  Bis heute erfreut sich die Radlermaß großer Beliebtheit und wenn man die Entstehungsgeschichte hört, trinkt so mancher von uns die nächste Maß gewiss mit einem kleinen Schmunzeln…


About the author

Es ist wertvoller einen Ort im Detail zu erleben, als viele kleine Eindrücke eines unbegreifbaren Ganzen.

Genius Loci - den Geist eines Ortes für sich zu entdecken, einzufangen und zu erleben. Wahrnehmen - verstehen - genießen!

Als diplomierter Wirtschaftsingenieur mit zusätzlichem MBA-Studium an renommierter Universität in England (EMBA, EQUIS und AACSB akkreditiert) habe ich mehr als 30 Jahre auf C-Level (Vorstand Marketing und Vertrieb weltweit) für andere oft überraschende Wege zum Erfolg aufgezeigt.

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